Die aktuelle Neuaufstellung des Flächennutzungsplans (FNP) und die derzeitige digitale Befragung der Bürgerinnen und Bürgern zum FNP durch die Gemeinde war Anlass zu einem von Bündnis 90 / Die Grünen organisierten Diskussionsabend am 08.Dezember im Gasthof Zur Post.
Zu Beginn erläuterte Architekt Helmut Bielenski in einem Kurzreferat die rechtlichen Vorgaben, die festzulegende Inhalte und das Verfahren zur Aufstellung des FNP. Der aktuelle FNP ist 40 Jahre alt und entspricht nicht mehr den Anforderungen an moderne Planungsinstrumente. Viele fachliche Fragen zum FNP, zeigten, dass die Bedeutung dieses Verwaltungsinstrument für die Ortsentwicklung nicht leicht zu verstehen ist.
Insbesondere wurde diskutiert welchen Beitrag ein FNP zu einer Ortsentwicklung leisten kann, die die Erfordernisse von Naturschutz, Artenvielfalt, Klimaschutz und Menschen berücksichtigt. Überrascht hat das Publikum, das im Baugesetzbuch verlangt wird, dass Bauleitpläne dazu beitragen sollen die natürlichen Lebensgrundlagen zu schützen und Maßnahmen zum Klimaschutz und Klimaanpassung zu definieren, die dem Klimawandel Rechnung tragen.
Deshalb sollten begleitend zur Neuaufstellung des FNP auch sektorale Konzepte wie z.B. ein Verkehrs-/Mobilitätskonzept, ein Energiekonzept, ein Flächenmanagement etc. erarbeitet werden.
In diesem Zusammenhang stellte Helmut Bielenski die Bedeutung eines neuen Leitbildes für die Gemeinde Grassau dar. Es müsse, getragen von der Mehrheit der Bürgerschaft, Klarheit bestehen wohin der Weg für die Gemeinde Grassau in den nächsten 20 Jahren geht. Dieses Leitbild gäbe dem Gemeinderat und der Verwaltung Orientierungshilfen für anstehende ortsprägende Entscheidungen. Eine Bürgerbeteiligung dazu ist unerlässlich.
Ausdrücklich gelobt wurde in diesem Zusammenhang, die erstmals durchgeführte digitale Befragung der Bürgerinnen und Bürger zum FNP über die Homepage der Gemeinde. Einig war man sich in der Runde aber auch, dass eine weitere kontinuierliche Bürgerbeteiligung in den nächsten Monaten folgen sollte. Gemeinderat Winfried Drost sagte dazu, die Gemeinde plane durchaus die Bürger in dem Prozess des FNP einzubeziehen. Ein konkreter Vorschlag wie Bürgerbeteiligung aussehen könnte, machte Andi Hafner. Er möchte lokale Ortsteilwerkstätten durchführen, da Bürger sich besonders engagieren, wenn Sie direkt von Planungen in ihrem nächsten Umfeld betroffen sind. Ortskenntnisse und Fachwissen unserer Einwohner kann so insgesamt zum Gemeinwohl beitragen. Mit einem Aufruf an die Gemeinde weitere Veranstaltungen zur aktiven Bürgerbeteiligung für den FNP und für ein kommunales Leitbild anzubieten, endete die Veranstaltung