Referent: Wolfgang Wörner, Dipl.Ing. Traunstein
Veranstaltungsort: Sitzungssaal der Gemeinde Siegsdorf, Beginn 19.30 Uhr
Wolfgang erklärte einleitend warum Wasserstoff (H²) ein sehr begehrtes Gas ist, besonders wenn es mit Hilfe von Strom aus Erneuerbaren Energien gewonnen wird ( Grüner Wasserstoff).
Wasserstoff hat den enormen Vorteil, wenn er mit Sauerstoff reagiert, dass Energie erzeugt werden kann. Außerdem wird kein CO² frei.
Wasserstoff hat auch noch den Vorteil, dass er gut speicherbar ist, im Gegensatz zum Strom. Derzeit ist es üblich, Wasserstoff mit Hilfe von Erdgas zu erzeugen. Bei diesem Prozess werden jedoch erhebliche Mengen CO² freigesetzt. Dieser Wasserstoff wird als Grauer Wasserstoff bezeichnet und hauptsächlich bei der Düngemittelproduktion eingesetzt. Grüner Wasserstoff soll dazu beitragen, die CO² Emissionen erheblich zu senken. Er kann dazu beitragen Braunkohle, Steinkohle, Erdöl und Erdgas zu ersetzen, also die zur Zeit verwendeten fossilen Energieträger.
Grüner Wasserstoff kann hergestellt werden mit Hilfe von Süßwasser und Strom. Um 1 kg Wasserstoff mit einem Energieinhalt von 33 kWh zu erzeugen werden ca. 53 kWh Strom benötigt. Wird der Wasserstoff mit Hilfe von Meerwasser gewonnen, werden pro kg statt 9 Liter Süßwasser in einer Entsalzungsanlage ca. 22,5 Liter Salzwasser gebraucht
Wolfgang erklärte, wenn Grüner Wasserstoff bei uns erzeugt wird, kann man mit einem Wirkungsgrad von ca. 35% rechnen. Wird er aus dem Ausland importiert sinkt der Wirkungsgrad auf ca. 22%, im schlechtesten Fall sogar auf 12 %
Als Einsatzgebiete für Grünen Wasserstoff wird derzeit die Düngemittelproduktion, die Stahlerzeugung, EFuels, insbesondere im Flugverkehr, beim Schiffsverkehr, dem Bahnverkehr und großen LKWs diskutiert. Er sagte auch, dass für kürzere Strecken beim LKW und der Bahn eventuell Batterielösungen sinnvoller wären. Zu glauben, PKWs mit Grünem Wasserstoff zu betreiben, ist derzeit ziemlich unrealistisch, da zum Einen der Wasserstoff auf absehbare Zeit nicht zur Verfügung steht und der Preis ziemlich hoch sein dürfte. Dies gelte auch für die Idee, Grünen Wasserstoff für die Beheizung von Gebäuden einzusetzen.
Die Frage, ob Grüner Wasserstoff im derzeitigen Erdgasnetz transportiert werden kann, kann derzeit nicht beantwortet werden. Nach dem aktuellen Stand der Technik ist es möglich, ca. 30% Wasserstoff dem Erdgas beizumischen.
Willi bedankte sich bei Wolfgang für seinen sehr informativen und gut verständlichen Vortrag.
fürs Protokoll
Willi Geistanger