Schnell und preisgünstig Energiekosten senken

Bericht von der Veranstaltung

Willi Geistanger, Koordinator der Arbeitsgruppe Klimaschutz der Kreistagsfraktion Traunstein von BÜNDNIS90/DIERGRÜNEN, begrüßte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zur Videokonferenz „Schnell und preisgünstig Energiekosten senken“. Er konnte für das Fachgespräch zwei kompetente Referenten gewinnen: Martin Zillner, Elektroplaner, und Michael Haase, Kaminkehrermeister und Energieberater des Handwerks.

Ziel des Fachgespräches sei es den Verbraucherinnen und Verbrauchern Tipps zu geben, wie die Energiekosten bei Strom und Wärme mit einfachen Maßnahmen schnell und preisgünstig gesenkt werden können. Weiterhin werde dargestellt, wie der Verbrauch von Brennstoffen, wie Gas und Heizöl, durch den Einsatz von Erneuerbaren Energien und nachwachsenden Brennstoffen gesenkt werden kann. Willi Geistanger wies darauf hin, dass Energiesparen nicht nur aus Gründen des Umweltschutzes geboten ist, sondern inzwischen auch eine soziale Dimension habe: Viele Bürgerinnen und Bürger könnten sich die hohen Energiekosten bei Strom und Wärme, die auch eine Folge des Angriffskrieges Russlands auf die Ukraine seien, nicht mehr leisten.

Martin Zillner führte eingangs aus, dass Energiesparen der beste Klimaschutz sei. Man könne im Haushalt beginnen. Wichtig sei richtig zu konsumieren, Haushaltsgeräte energiesparend zu betreiben und Stromfresser zu erkennen.

Es gibt viele Maßnahmen, die nichts kosten und leicht umgesetzt werden könnten, wie Kühlgeräte in kalten Räumen betreiben, Wasser erhitzen mit Wasserkocher und benötigte Wassermengen abschätzen. Allein der Gebrauch von Deckeln kann den Energieverbrauch um 30% senken. Waschmaschinen sollten immer voll beladen und die Benutzung von Wäschetrocknern vermieden werden. Nicht zu unterschätzen sei der Effekt, wenn man Standby – Schaltungen vermeidet.

Darüber hinaus gäbe es viele Maßnahmen, die man mit niedrigen Investitionskosten umsetzen kann und die sich bald durch die Einsparungen abbezahlt haben. Dazu gehöre der Austausch von beschädigten Türdichtungen und die Umstellung der Beleuchtung auf LED. Damit kann man im Vergleich zu Glühlampen 90% des Stromes einsparen. Kostenersparnis habe man auch durch die längere Lebensdauer der LED – Lampen.

Man sollte auch überlegen, ob der Einsatz von Akkus wirklich notwendig ist. Wieder aufladbare Batterien verbrauchen bei der Herstellung zwischen 40 und 500 mal mehr Energie, als sie bei der Nutzung später zur Verfügung stellen.

Anbetracht der Rekordhöchststände bei Gas und Öl sollte man sofort einfache Maßnahmen ergreifen, die sofort etwas bringen, meint Kaminkehrermeister und Energieberater Michael Haase. Man könne 6% Heizkosten einsparen nur durch die Absenkung der Raumtemperatur um 1 Grad. Programmierbare Thermostate unterstützen die Einsparbemühungen. Weiters sollte man die Heizkörper nicht abdecken, die Heizkörper regelmäßig entlüften und in der Nacht die Jalousien und Rollos schließen. Der Warmwasserverbrauch könne spürbar gesenkt werden durch „Duschen statt Baden“, den Einbau von Sparduschköpfen und das Ausstatten der ständig laufenden Zirkulationspumpen mit Zeitschaltuhren

Ein Hauptschlüssel zur Lösung der Energieprobleme sei die Steigerung der Energieeffizienz im Wohngebäudebestand, meinte Herr Haase. Er schätzt das Einsparpotential auf 35%.

Wer Energiesparmaßnahmen ergreifen möchte, könne sich auch beraten lassen, informierte Kreisrat Willi Geistanger die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Konferenz. Jeder Landkreisbürger habe Anspruch auf eine kostenlose energetische Erstberatung durch die Energieagentur Südostoberbayern. Weitere Angebote der Energieagentur seien die Information über Förderungen und der kostenlose Verleih von Strommessgeräten.

Mit diesen Informationen beschloss der Koordinator der Arbeitsgruppe Klimaschutz den Informationsabend.

Ulrich Genghammer
Pressesprecher der Kreistagsfraktion Traunstein
BÜNDNIS90/DIERGRÜNEN