Der Arbeitskreis „Klima“ der Kreistagsfraktion der GRÜNEN möchte mit den Bürgerinnen und Bürgern des Landkreises die Herausforderungen von Klimawandel und Energiekrise angehen. Dazu wird es eine Veranstaltungsreihe geben.
Willi Geistanger, Leiter des Arbeitskreises Klimaschutz der Kreistagsfraktion der GRÜNEN, eröffnete die Sitzung des Arbeitskreises mit einer Einschätzung der aktuellen Lage: „In der öffentlichen Diskussion entsteht der Eindruck, dass man beim Klimaschutz aufgrund der aktuellen Energiekrise Abstriche machen muss. Das ist der falsche Weg. In der Energiekrise und beim Klimaschutz sind die gleichen Maßnahmen notwendig und wirksam. Im Wesentlichen geht es um den schnellen Ausbau der erneuerbaren Energien und um das Energiesparen. Beides wurde von der großen Koalition aufgrund der billig zur Verfügung stehenden fossilen Energien versäumt. Auch der Landkreis Traunstein habe die Herausforderungen nicht ernst genommen.“
Um auf beiden Politikfeldern weiterzukommen sei es notwendig, die Menschen für die Erfordernisse zu sensibilisieren. Dazu möchte der Arbeitskreis Informationsveranstaltungen online anbieten.
Mit der EGIS eG, EnergieGenossenschaft Inn-Salzach eG, ist eine Veranstaltung für die Kommunalpolitikerinnen und Kommunalpolitiker des Landkreises Traunstein und der Nachbarlandkreise geplant. Die EGIS eG ist ein Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern, Kommunen und Unternehmen innerhalb der Region Inn–Salzach und darüber hinaus. Die EGIS eG hat mittlerweile über 1600 Mitglieder, darunter alle 26 Städte und Gemeinden aus dem Landkreis Altötting.
Zweck und Gegenstand der Genossenschaft ist unter anderem die Errichtung und der Unterhalt von Anlagen zur Erzeugung regenerativer Energien. Es soll gezeigt werden, wie BürgerInnen und Kommunen gemeinsam die Energiewende gestalten können.
Bürgermeister Stefan Schneider aus Bergen meinte: Man muss nicht auf Beschlüsse der EU oder der Bundesregierung warten, man könne selbst sofort tätig werden, wie das die EGIS eG seit 10 Jahren vormacht.
Kreisrätin Margarete Winnichner ergänzte, dass für das Erreichen der Klima- und Einsparziele die Kommunen eine entscheidende Rolle spielen. Die Kommunen seien der Ort an dem innovative Lösungsansätze umgesetzt werden können.
Nachdem die hohen Energiekosten die Bürgerinnen und Bürger sehr belasten sollte man auch über schnell und einfach umzusetzende Maßnahmen informieren, schlug Kreisrätin Helga Mandl vor. Geeignet dafür wäre eine Informationsveranstaltung für alle Interessierte. Als Referent/in schlug sie eine/n Fachhandwerker/in und eine/n Vertreter/in der Energieagentur Traunstein vor.
Die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der grünen Kreistagsfraktion Kathi Hallweger unterstützte diesen Vorschlag, weil bei den derzeitigen Energiepreisen jeder Energiespartipp Geld wert sei. Im Alltag ließen sich ohne großen Aufwand 10 bis 20 Prozent der verbrauchten Energie einsparen. Das sei genau das, was die Netzagentur fordere.
Der Fraktionsvorsitzende der Kreistagsfraktion, Christoph Bauhofer, möchte den Ausbau der Windkraft auch im Landkreis Traunstein voranbringen, um das Ziel der GRÜNEN zu erreichen, bis 2030 den kompletten Stromverbrauch in Bayern auf 100 Prozent erneuerbare Energie umzustellen. Technisch sei das kein Problem, aber mit der sogenannten 10-H-Regel habe die CSU faktisch ein Verbot des Ausbaus der Windkraft verordnet. Um diese Thematik zu vertiefen, möchte der Arbeitskreis Lisa Badum, Bundestagsabgeordnete und Mitglied im Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit, zu einer Veranstaltung zum Ausbau der Windkraft einladen.
Zum Abschluss bekräftigte Willi Geistanger, dass es ein zentrales Thema der grünen Kreistagsfraktion ist, den Klimaschutz anzugehen und die Energiekrise zu überwinden. Dazu muss auch der Landkreis Traunstein seinen Beitrag leisten.