Am 26.05.23 beim Wochinger in Traunstein
Nach der Chiemgau Arena, der Chiemgau GmbH, dem Zweckverband Heimat.Chiemgau folgt also nun der Campus Chiemgau. Wird die Namensgebung dem Landkreis gerecht? Gibt es Möglichkeiten, Industriebetriebe aus dem Landkreis für ein Sponsoring zu gewinnen? Oder weiter gedacht, einen Sponsorenpool für den Campus zu gründen?
Die Frage der Finanzierung von geschätzten 75 Mio. € bewegt die Kreistagsfraktion der Grünen, so Fraktionssprecher Sepp Hohlweger auf der letzten Kreisversammlung der Traunsteiner Grünen. Den Finanzierungsplan mit der Bildung von Rücklagen für die anstehenden Großprojekte hat die Fraktion noch einstimmig mitgetragen. Nicht so bei dem Projekt Bildungscampus. Hier seien noch vielen Fragen offen, Kosten noch nicht ausreichend bezifferbar und auch nicht belastbar. Hinzukommt, dass sich die Handwerkskammer weitestgehend aus dem Projekt zurückgezogen hat und am bestehenden Standort investieren will, so Hohlweger weiter. In der Diskussion wurde deutlich, dass auf die Stadt Traunstein noch erhebliche Aufgaben zukommen werden um die Infrastruktur auf für bis zu 600-800 Studierende anzupassen. Neben einem Ausbau der Radwege und Schaffung von zusätzlichem Wohnraum für Studierende, der Campus Wohnen des Landkreises wird sicher nicht ausreichen, und natürlich für die zu erwartenden Mitarbeitenden der Hochschule Rosenheim, die am Standort Traunstein beschäftigt sein werden, muss Wohnraum geschaffen werden. Martin Zillner meinte dazu treffend, dass es auch mehr kulturelles und gastronomisches Angebot für die junge Zielgruppe brauche. Die Chancen für den Landkreis stellte Hohlweger mit Blick auf Betriebe in der Region heraus, wir brauchen auch im Handwerk Kopfwerker, denn auch im Handwerk ist vieles digitalisiert und anspruchsvoller als vor Jahren. Michael Langwieder meinte, dass weitere Studiengänge wie Umwelt- und Energietechnik oder ein Studiengang für Pflegedienstleitung möglich sein sollten.
Thomas Bräu fragte, ob der Campus mit den vielen Studierenden nicht die Wohnungssituation verschärfen und Wohnungspreise steigen lassen würde. Auch meinte er, ob der ÖPNV für die Studenten zu verbessern sei. Sepp Hohlweger antwortete, dass die Stadt Traunstein und der Landkreis gefordert sind, preisgünstigen Wohnraum für die Auszubildenden und die Studierenden zu schaffen. Weiterhin muss das Angebot der Öffentlichen Verkehrsmittel deutlich verbessert werden.
Er sprach noch das Problem in der Finanzierung an. Ohne großzügiger Förderung durch den Freistaat Bayern wird es sehr schwierig werden, die Kosten des Projektes zu stemmen.