Auf enorme Resonanz stieß der Informationsabend des Ortsverbandes zum Grünen-Antrag für einen Lärmaktionsplan. Mit dem Verwaltungsinstrument soll mit minimalem Aufwand die Lärmbelastung durch die Chieminger Ortsdurchfahrt verringert werden – ohne teure und schädliche Ortsumgehung. Ein Antrag der Grünen an den Gemeinderat, dafür Geld im Etat vorzusehen, ist bereits gestellt.
Vor rund 80 Interessenten im Oberwirt, darunter Bürgermeister Stefan Reichelt und mehrere Gemeinderäte, erläuterten die Grünen Gemeinderäte das Ziel, mit dem Lärmaktionsplan „der gesundheitsgefährdenden aktuellen Situation entgegenzuwirken und stattdessen den größtmöglichen Umwelt- und Naturschutz zu fördern“. Der Plan würde der Gemeinde erlauben, Maßnahmen gegen die Verkehrs- und Lärmbelastung auf der Ortsdurchfahrt selbst einzuleiten.
Ein Praxisbeispiel lieferte Dr. Dieter Maier, Dritter Bürgermeister der Gemeinde Neuried, der beste Erfahrungen mit dem Lärmaktionsplan in seinem Ort schilderte. Er stellte die einzelnen Instrumente und Vorgehensschritte wie eine Bürgerbefragung oder eine Lärmkartierung vor. An Kosten hätten sich bislang rund 40.000 Euro ergeben – eine andere Dimension als die Millionen für eine Umgehung.
In der ausgiebigen Fragerunde wurden die Möglichkeiten für Chieming diskutiert. Angesichts früherer juristischer Expertisen zur Verkehrssituation wurde die erfolgreiche Anwendung des Lärmaktionsplans als durchaus realistisch beurteilt.