Diskussion mit Martina Wenta und Gisela Sengl
Die Ortsgruppe Seeon-Seebruck-Truchtlaching der Grünen hatte in den Saal des Gasthofs „Zur Post“ in Truchtlaching zu einem Abend mit Information und Diskussion eingeladen. Zu Gast waren MdL Gisela Sengl, die erneut für den Landtag kandidiert, und Martina Wenta, die sich wieder für den Bezirkstag bewirbt.
Ortsgruppensprecherin Hannah Hollinger begrüßte rund 40 BesucherInnen und bat um gegenseitige Wertschätzung bei der anschließenden Diskussionsrunde. Hintergrund: In der Vorwoche waren Einladungsplakate zur Veranstaltung abgerissen worden.
Als erste Rednerin stellte sich Martina Wenta vor: 37 Jahre alt, 3 Kinder, tätig bei der Agentur für Arbeit in Rosenheim, dort in der Arbeitsvermittlung für Berufe in sozialen Diensten. In der Wahlperiode 2013-2018 habe sie als Bezirkstagsabgeordnete besonders an Programmen für Familien gearbeitet, die durch Sucht und psychische Erkrankung von Elternteilen gefährdet seien. Über die Landesgrenzen hinaus setze sie sich für gleichberechtigte Lebensverhältnisse weltweit ein, insbesondere für Frauenrechte und Lieferkettentransparenz.
Gisela Sengl ging auf die „unsägliche Stimmungsmache“ bei der Protestveranstaltung in Erding ein. Es sei nicht die Rolle eines Ministerpräsidenten, als Protestredner aufzutreten, wenn er doch selbst Politik gestalten solle. Und Hubert Aiwanger habe mit seinen Aussagen die Würde seines Amtes verletzt.
Das neue Wahlprogramm der Grünen stelle den Schutzgedanken für die Natur und damit die Lebensgrundlage und den gesellschaftlichen Zusammenhalt in den Mittelpunkt. „Als Sprecherin für Landwirtschaft wünsche ich mir ein Schulfach ‚Landwirtschaft und Ernährung‘, so Sengl. „Außerdem setzen wir Grüne uns dafür ein, dass sich Umweltschutz für die Bauern lohnt.“
Viele Gäste im Publikum wollten über das Gebäudeenergiegesetz (GEG) sprechen. Gisela Sengl betonte, dass das Gesetz notwendig sei: „16 Jahre lang ist hier nichts passiert, obwohl die Neuausrichtung der Wärmepolitik überfällig war. Endlich gehen wir die Wärmewende an, das ist gut und richtig so.“ Die Vorgängerregierung und auch die deutsche Wirtschaft hätten sich in den letzten Jahren viel zu sehr auf billiges Gas verlassen, aber der Ukrainekrieg erzwinge nun die Umstellung. Vorausschauend hätten die Grünen z.B. Nordstream 2 immer abgelehnt.
All dieses hätte man bei der Kommunikation des GEG nach außen allerdings deutlich besser erklären müssen, so Sengl. Auch müsse in Teilbereichen noch nachgesteuert werden, wie es beim Thema „Heizen mit Holz“ auf Initiative der Grünen aus Bayern ja schon geschehen sei.
Warum die Stimmung in Bezug auf dieses Gesetz gerade so gereizt sei? Panikmache sei ein Mittel der Opposition, so eine Teilnehmerin. Ein Teilnehmer mahnte allerdings auch Eigenverantwortung an. Als Hausbesitzer müsse man das Geld für die Instandhaltung schon aufbringen, Heizung gehöre dazu. Foto: Weber-Projekte