Unser Neujahrsempfang ist mittlerweile zu einer schönen Tradition geworden. Und wie schon mehrere Male vor der Coroana-Pandemie hatten wir Claudia Roth zu Gast, die seit einem Jahr Staatsministerin für Kultur und Medien ist.
Im vollbesetzten Saal des Sailer Kellers begrüßte unsere Geschäftsführerin Helga Mandl die Gäste und führte durch den Abend. Musikalische Begleitung gab es vom Trio „Café olé“.
Zunächst stellte sich unsere Ortsssprecherin Martina Wenta vor, die die Direktkandidatin unseres Stimmkreises für die Bezirkstagswahl im Herbst ist. Sie fragte in ihrer Rede, wie wir als Gesellschaft dahin kommen, dass alle Menschen auf der Welt gleich gut leben können.
„Unsere“ Landtagsabgeordnete Gisela Sengl stellt sich als Direktkandidatin im Herbst zur Wiederwahl. In ihrer Rede bezog sie sich auf die kürzlich erfolgte Reise von Claudia Roth und Außenministerin Annalena Baerbock nach Nigeria zur Rückgabe der Benin-Bronzen und sagte, dass „dies der Anfang sei, Falsches zu berichtigen“, was sie auch als Aufgabe für unsere Regierungsmitglieder in Berlin sieht.
Claudia Roth erinnerte zunächst an den vor 12 Jahren verstorbenen Sepp Daxenberger, den sie sehr schätzte. Dann sprach sie über den Krieg gegen die Ukraine und sagte:“ Die Menschen in der Ukraine kämpfen für das, was für uns selbstverständlich ist. Sie haben unsere volle Unterstützung verdient“. Weiterhin sagte sie, dass der Agressor Putin nicht nur den Staat Ukraine zerstören will, sondern auch seine kulturelle Identität, indem er Theater, Kirchen, Bibliotheken und Archive zerstören lässt.
„Die Klimakrise macht keine Pause, nur weil Krieg ist“, meinte sie weiter und berichtete vom Schmelzen der Gletscher und dass hier „die pessimistischsten Aussagen von Wissenschaftlern noch übertroffen wurden“. Sie erzählte von den großen Problemen, die der Krieg für unsere sichere Energieversorgung geschaffen hat und wie schwer es für die Regierung und speziell unseren Grünen Wirtschaftsminister Robert Habeck ist, in dieser Extremsituation immer sofort die richtigen Entscheidungen zu treffen.
Am Ende ihrer Rede sagte sie, dass ihre Gedanken bei den Männern und Frauen im Iran und bei den Frauen in Afghanistan sind. Und sie mache sich Sorgen um die Demokratie in USA und sagte zum Abschluss: „Lasst uns zusammenhalten für unserer Demokratie, behaltet Fairness und Respekt in den politischen Debatten und seid Euch weiterhin bewusst, dass es auf schwierige Fragen keine einfachen Antworten gibt.“
Als Claudia Roth dann nach Augsburg aufbrach leerte sich der Saal des Sailer Kellers noch lange nicht, es gab wie so oft noch viele interessante Gespräche und Diskussionen unter den Besuchern.
Wolfgang Wörner / Januar 2023