Im Januar diesen Jahres hatte der Umwelt- und Gesundheitsausschuss des Europäischen Parlaments (EP) seine Position zur „Neuen Gentechnik bei Pflanzen“ (NGT) abgestimmt. Damals kritisierte Martin Häusling als Verhandlungsführer für die Grünen und die EFA im Umweltausschuss dieses Abstimmungsergebnis als „grob fahrlässig und unangemessen“. Denn damit seien Risikoprüfungen unter den Tisch gefallen, ebenso die Kennzeichnung von Pflanzen und Lebensmitteln, die mit Neuer Gentechnik erzeugt wurden. Zudem bestehe auch weiterhin das Grundproblem für den Öko-Landbau: Nach wie vor gäbe es keinerlei Entschädigung für Landwirte und Verarbeiter, die Einkommenseinbußen durch auf ihren Biofeldern verunreinigte Waren hinnehmen müssen. Und die Verbraucherinnen und Verbraucher wollen wissen, was sie essen, wollen keine Gentechnik in ihrer Nahrung. Jedoch werde eine freie Konsumentscheidung unmöglich gemacht, da das Nachverfolgen von gentechnisch erzeugten Pflanzen durch diese Positionierung ausgeschlossen sein wird.
Im Februar hat dann das Europäische Parlament im Plenum über den Gesetzesvorschlag zur NGT abgestimmt. Das Ergebnis kommentiert Martin Häusling so:
„Was die Konservativen mit Stimmen der Liberalen und Rechten hier unterstützt haben, ist für mich ein politischer Offenbarungseid und spottet jeder Vernunft. Es ist unverantwortlich, dass hier im Interesse der Agrarindustrie im Hauruck-Verfahren…der Weg frei gemacht wurde für höchst bedenkliche Regelungen und fahrlässigen Umgang mit Neuer Gentechnik. Hunderte Wissenschaftler:innen und zudem wissenschaftliche Behörden, die Zivilgesellschaft, Ökoverbände und hunderte Unternehmen sind Sturm gelaufen gegen diese machtpolitische Willkür…“
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