Der Kulturpreis „Der Grüne Wanninger“, der seit 1988 jedes Jahr von der Grünen Bezirkstagsfraktion verliehen wird, ist inzwischen ein eigenständiges Markenzeichen Grüner Kulturarbeit. Der Namensgeber, der Buchbinder Wanninger aus einem gleichnamigen Stück von Karl Valentin, möchte nur eine einfache telefonische Auskunft. Dabei gerät er in die Mühlen der Verwaltung, wird immer weiter gereicht, um am Schluss zu erfahren, dass er doch am nächsten Tag anrufen möge. Unser Kulturpreis soll dazu ermutigen, nicht aufzugeben und sichbare Akzente zu setzen.
Kunst- und Kulturförderung verstehen wir GRÜNE als Auftrag, insbesondere dort zu fördern, wo Zeitgeist und Kommerz nicht hinreichen, und wir wollen vor allem die soziale und politische Dimension würdigen.
So konnte in den vergangenen 34 Jahren ein breites Spektrum von „Kultur“-Tätigen geehrt werden – von der Biermösl Blosn bis zu Flüchtlingsinitiativen, von den Klinik-Clowns bis zur Umweltinitiative Pfaffenwinkel.
Bitte anmelden unter ottilie.eberl@posteo.de
DIE GRÜNEN IM BEZIRKSTAG
Die bayerischen Bezirkstage haben vor allem in der Sozialpolitik in den Bereichen Pflege, Hilfen für Menschen mit Behinderung und Psychiatrie wichtige Aufgaben. Wir stehen zu dem Grundsatz, eine möglichst wohnortnahe Versorgung sicherzustellen. Dabei steht das Wunsch- und Wahlrecht des Einzelnen im Vordergrund. Im Sinne der UNKonvention für Menschen mit Behinderungen setzen wir uns dafür ein, allen eine selbstbestimmte und gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen. Mit Blick auf die demographische Entwicklung fordern wir differenzierte Konzepte für die Versorgung von Menschen im Alter. Auch im Naturschutz, der Bildung, der Jugendarbeit, dem Kultur- und Denkmalschutz sowie bei der Förderung regionaler Kultur hat der Bezirk Oberbayern wichtige Funktionen. Er unterhält Museen, Kulturhäuser, Verwaltungsgebäude und Schulen. Auf eine nachhaltige und energieeffiziente Bauweise achten wir dabei besonders. Eine breite Förderung im Natur- und Landschaftsschutz liegt uns ebenso am Herzen wie eine vielfältige und bunte Kulturlandschaft.
Die Preisträgerin: CHRISTINE ROTHACKER
Kabarettistin, Musikerin und Entertainerin mit Berliner Wurzeln und Heimat im Rupertiwinkel begeistert in
unterschiedlichsten Rollen. Mit ihrem „Pflege für alle – betreutes Kabarett“ greift sie ein soziales Thema auf, das Sozialpolitiker*innen vertraut ist, aber von der Allgemeinheit erst bei eigener Betroffenheit wahrgenommen wird. In der Rolle der polnischen Perle, des demenzkranken Kriegsteilnehmers und der dauerbekifften Hippiemama bearbeitet sie das Thema Pflege mit scharfsinnigem Humor und Witz.
Mit „Auslaufmodell 4.0“ greift sie das Thema Altersarmut von Frauen und die Auswirkungen der
Digitalisierung auf. Mit ihren brandaktuellen Songs wie „Homeoffice“ und „Bedingungsloses Grundeinkommen“ kämpft Rothackers Figur Renate Eisenpreis sich durch die zum Himmel schreienden Ungerechtigkeiten. Seit vielen Jahren auf großen und kleinen Bühnen engagiert, bleibt sie ihrer Wahlheimat Chiemgau stets verbunden und engagiert sich vor Ort – immer dort, wo gerade Bedarf besteht. Sie spielt auf Demos mit ihrer Ziach auf und bringt in theaterpädagogischen Projekten mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen ihre Erfahrungen ein.
Neben ihren aktuellen Kabarettprogrammen spielt sie in diesem Jahr bei den Luisenburgfestspielen in Wunsiedel in dem Musical SisterAct, in München in der Emanzipationsoperette „Eine Frau, die weiß, was sie will!“, für die sie gerade den „Operettenfrosch“ des Bayerischen Rundfunks bekam. Im Herbst hat sie in Laufen Premiere mit ihrem neuen Kabarettprogramm „House of Cows – die Serie zur Milchschnitte“ mit dem heiklen Thema Landwirtschaft. Mit ihren vielen Talenten, mit der Aktualität ihrer Programme, mit der Verbundenheit zu ihrer Wahlheimat hat sie den Grünen Wanninger 2022 mehr als verdient.
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